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Die Urbane Liga ist Projektschmiede, Denklabor und Lernplattform für unkonventionelle Beteiligungsformate.
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November 2019 Ko-Forschung
Zukunftsschutzgebiete: Flächen weg und Nische klein?Ein Wochenende #Zukunftsschutzgebiete Deep Dive: Svea, Chrissie, Paul, Otto und Frido von der Urbanen Liga haben in Dresden gemeinsam mit dem Konglomerat e.V. die Köpfe zusammengesteckt, um endgültig herauszufinden, wie sich die Zukunft am besten schützen lässt. 2020 wird alles publiziert, stay tuned! Flächen weg und Nische klein?Weil wir sie so dringend brauchen: Urbane Liga kümmert sich weiter um Zukunftsschutzgebiete
Am Wochenende 23./24.11.2019 trafen wir (Svea Saatkamp, Christiana Weiß, Paul Vogt, Otto Kronschwitz und Fridolin Pflüger) uns mit mehreren Engagierten aus dem Konglomerat e.V. im #Rosenwerk in Dresden. Dort hatten wir Gelegenheit, uns genügend Zeit für das zu nehmen, was in 18 Monaten Urbane Liga leider oft zu kurz kam: In Ruhe Ausdiskutieren, Strukturieren, Framen und Formulieren.
Denn die größte Stärke der Idee der Zukunftsschutzgebiete ist gleichzeitig ihr größtes Manko: Die Gewaltigkeit des Begriffs, die Dimensionen, die in allen Köpfen aufgehen, wenn es erstmal um „Zukunft“ geht. Wir haben das bei der Diskussion beim NSP Kongress in Stuttgart gut erleben können, wie weit und breit und kreuz und quer die Gedanken so fließen. Wir lernen daraus: Es gilt, nachzuarbeiten, zu schärfen und zuzuspitzen. Der berühmte Pitch, in 3-5 Minuten alles Wesentliche sagen, auf den ersten Blick auf einer Webseite, auf einem kleinen Flyer.
Doch eines nach dem anderen, erst das Fass auf, dann den Sack zu: Wir haben uns den Technikphilosophen und Innovationsforscher Dr. Paul Stadelhofer für einen Vortrag eingeladen, in dem er nochmal die Relevanz solcher Koproduktionszonen dalegte. Zudem floss das gesamte in den letzten anderthalb Jahren Urbane Liga, nadannmachdoch.de und #raumkon19 gesammelte Material in unsere Diskussionen mit ein. In zwei Teams konnten wir am Wochenende die Grundsätze klären:
- Warum Zukunftsschutzgebiete?
- Wie funktionieren Zukunftsschutzgebiete?
Entstanden sind zwei Argumentationen, die nun noch in knackigen Text gefasst und dann nächstes Jahr veröffentlicht werden.
Warum der ganze Aufwand? Die derzeitige Situation in ihrer Komplexität (Klimakrise / Erdübernutzung, demographische Entwicklungen, soziale Ungleichheit, Digitalisierung, Strukturwandel, Entfremdung, Segregation etc.) erfordert dringend innovative Umgangsweisen, die von der Breite der Gesellschaft getragen werden und auf die lokalen Begebenheiten angepasst sind! Grundlegend dafür sind die Verfügbarheit und Zugänglichkeit von Raum sowie Anstöße für neue Zusammenarbeiten zwischen allen möglichen Stadt-Bewohner:innen. All das möchte organisiert sein. All das machen Zukunftsschutzgebiete.
Wir wissen, wie so viele Stadtmacher:innen, dass solche Gebiete funktionieren können. Aber gesellschaftlich werden sie nur bedeutend werden, wenn sie in fast jedem Quartier eröffnen und die diversen Menschen in der Umgebung wirklich erreichen. Ein kleinen Schritt in diese Richtung gehen wir mit diesem Ko-Forschungs-Projekt.
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Oktober 2019 Ko-Forschung
Werkzeugfächer der MitgestaltungDer Werkzeugfächer zum Download! Der Werkzeugfächer der Mitgestaltung ist das erste Produkt der Ko-Forschung der Urbanen Liga. Auf knapp 60 Blatt findet sich eine Sammlung formeller und informeller Werkzeuge der Mitwirkung: vom Bürgerbegehren über den kreativen Protest, die bauliche Intervention oder die Temporäre Autonome Zone bis hin zu den Beteiligungsmöglichkeiten in Stadtteilparlamenten oder in Form einer Petition. Mit der Wahl der Begrifflichkeiten “Mitwirkung und Mitgestaltung“ im Titel des Fächers grenzen sich die Akteure der Urbanen Liga dabei bewusst von Begriffen wie Partizipation oder Teilhabe ab und lenken den inhaltlichen Fokus auf Selbstwirksamkeit und koproduktive Ansätze. Der Fächer ist das Ergebnis des Crowdsourcing-Prozesses aus dem zweiten Denklabor der Urbanen Liga, welches im November 2018 im Haus der Statistik am Berliner Alexanderplatz stattfand und wurde im Rahmen einer Ko-Forschung kollektiv ausformuliert.
Er richtet sich an alle diejenigen, die aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt teilhaben möchten und sich über die mannigfachen Werkzeuge der Mitgestaltung informieren möchten.
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Werkzeugfächer
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Oktober 2019 UL on Tour
Urbane Liga zum zweiten Mal beim Bundeskongress Nationale StadtentwicklungspolitikBundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, die Zweite. Vom 18. bis 20. September 2019 war die Urbane Liga mit einer Diskussionsveranstaltung und der Wanderausstellung das zweite Mal in Folge beim "Branchentreffen" der Stadtentwicklungspolitik vertreten. Auf Einladung der Staatssekretärin für Bauen und Wohnen, Anne Katrin Bohle, diskutierte die Urbane Liga – Plattform junger Stadtmacher im Rahmen des 13. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik mit Gästen aus Politik und Verwaltung vom 18. bis 20. September 2019 in den Stuttgarter Wagenhallen darüber, wie mehr Flächen für sozio-kulturelle Aktivitäten geschaffen oder gesichert werden können, und ob neue Instrumente, wie Zukunftsschutzgebiete oder ein gemeinwohlorientiertes Baurecht, dazu beitragen könnten.
Als Auftakt in die Diskussionsrunden gaben die beiden Arbeitsgruppen der Urbanen Liga in einer kurzen Präsentation einen Überblick über die bisherige Arbeit in den beiden Themenfeldern. Im Anschluss fand ein gemeinsamer Rundgang durch die Projektausstellung der Urbanen Liga mit den URRRBS!-Tourguides statt.
Diskussionsarena 1: Zukunftsschutzgebiete
Wie können Zukunftsschutzgebiete definiert werden und sich zu einem wirkungsvollen, städtebaulichen Instrument für eine nachhaltige und soziale Stadtentwicklung entwickeln?
Die Urbane Liga in Diskussion mit:
Prof. Christiane Thalgott, Stadtbaurätin a.D., Münchner Initiative für ein soziales Bodenrecht
Andreas Hofer, Intendant der Internationalen Bauausstellung 2027, Stuttgart
In der ersten Fishbowl-Runde diskutierte Frau Prof. Christiane Thalgott, Stadtbaurätin a.D. München und Andreas Hofer, Intendant der Internationalen Bauausstellung 2027, Stuttgart mit der Gruppe „Zukunftsschutzgebiete“ über die Herausforderungen von Flächenspekulation, wachsende Städte und Druck auf Ballungsräume im Zusammenhang mit einem gemeinwohlorientierten Umgang mit öffentlichen Liegenschaften und wie diese in Zukunft vor einer zu stark auf wirtschaftliche Kriterien ausgelegte Flächenverwertung geschützt werden können. Frau Prof. Thalgott begrüßte die Initiative der Urbanen Liga und stellte die Bedeutung von Lobbyarbeit für die Interessen von zivilgesellschaftlichen Initiativen gegenüber Politik und Verwaltung heraus. Ohne die progressiven Sichtweisen und Haltungen junger Stadtmacher würde sich ihrer Meinung nach, unter den gegeben Bedingungen kaum etwas in der gegenwärtigen Stadtentwicklung ändern. Zusätzlich schlägt sie vor, dass generationenübergreifend die Auslegung und Anwendung von Gesetzen im Sinne einer gemeinwohl-orientierten Stadtentwicklung gegenüber unternehmerischer Einzelinteressen gestärkt werden sollten. Herr Hofer übte deutliche Kritik an dem Label des Zukunftsschutzgebietes und verweist auf eine lange Planungs- und Baupraxis einer gemeinwohlorientierten Stadt in Form von Genossenschaften. Grundlegend sollte in der Diskussion mehr Wert auf dringende Fragen, wie bezahlbarer Wohnraum in Großstädten oder die innerstädtische Verkehrswende, gelegt werden.
Diskussionsarena 2: Prozessuales Baurecht
Wie können sozio‑kulturelle Projekte mit Gemeinwohlanspruch durch ein prozessuales Genehmigungsverfahren im Baurecht unterstützt werden?
Die Urbane Liga in Diskussion mit:
Prof. Dr. Arno Bunzel Stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor und Institutsleiter des Deutschen Instituts für Urbanistik, Berlin
Dr. Jeanne-Marie Ehbauer, Baustadträtin der Stadt Bremerhaven
Gemeinsam mit Prof. Dr. Arno Bunzel, stellvertretender wissenschaftlicher Direktor und Institutsleiter des deutschen Instituts für Urbanistik und Dr. Jeanne-Marie Ehbauer, Baustadträtin der Stadt Bremerhaven entwickelte die Urbane Liga praxisbezogene Strategien für die Anwendung eines prozessualen Baurechts. Insbesondere das Instrument der vorhabensbezogenen Bebauungspläne in Kombination mit städtebaulichen Verträgen macht beispielsweise eine Abweichung der starren Grenzen der BauNVO bei unkonventionellen Nutzungen möglich. Zudem haben Kommunen die Möglichkeit über die Beschlussfassung von Satzungen innerhalb der politischen Gremien wie z.B. Bezirksverordnetenversammlungen oder Stadtparlamente soziokulturelle Nutzungen zuzulassen. Zusätzlich wird das Beispiel der “Enterprize Zones” in London angeführt, in denen eine partielle Freistellung von rechtlichen Rahmenbedingungen für eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung bereits seit längerer Zeit praktiziert wird. Auch eine Reihe von Ersatzmassnahmen beim Brandschutz kann von teuren und aufwendigen bauordnungsrechtlichen Maßnahmen abgesehen werden wenn gegenüber der Bauaufsicht frühzeitig und transparent von Seiten der Stadtmacher kommuniziert wird. Konkretes Beispiel wäre hier die Einrichtung einer Brandwache in Veranstaltungsräumen von sozio-kulturellen Projekten die sich mit der Akquise von finanziellen Mitteln beschäftigen müssen.
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Oktober 2019 UL on Tour
Zu Gast bei Adapter StuttgartDie Stuttgarter Initiative Adapter beschäftigt sich mit der Frage wie experimenteller Wohnraum in temporärem Leerstand ermöglicht werden kann. Den 13. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, welcher Mitte September 2019 in Stuttgart stattfand, nahm die Initiative zum Anlass eine Aktionswoche rund um das Thema Wohnen in einem leerstehenden Autohaus in Stuttgart West zu organisieren und den Aktiven der Urbanen Liga das eigene Projekt näher zu bringen. “Wohn doch wie du willst!”
Unter dem Motto „Wohn doch wie du willst“ wandelte sich ein ungenutztes Autohaus in Stuttgart für eine Woche lang zu einem Ideengerator für eine innovative und zukunftsfähige Gestaltung des städtischen Zusammenlebens. Welche Ansprüche haben wir an Privatsphäre? Wo finden Austausch und Interaktion statt? Und wie kann ein Wohnprojekt die Nachbarschaft mit einbeziehen?
Im Rahmen von Workshops, einer Ausstellung, Stadtspaziergängen und einem Kino Abend wurde verschiedenen Fragen rund um einen alternativen Zugang zu Wohnraum nachgegangen, die eingang in die Interaktive Ausstellung Wohn doch wie du willst fanden. Gegen Ende der Aktionswoche wurden im Rahmen einer Vernissage die Ergebnisse einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Vernissage und Debatte
Gegen Ende der Aktionswoche öffnete sich der Leerstand mit einer interaktiven Ausstellung und der Einladung zu einer Podiumsdiskussion einer breiten Öffentlichkeit. Verschiedene Wohnexperten diskutierten zum Thema „Perspektiven auf das Zusammenleben in der Stadt“. Mit dabei: Thomas Becker vom Projekt Kesselhof, einem selbstverwalteten Wohnprojekt in Stuttgart, Thorsten Thane von Einfach gemeinsam leben e.V. aus München, ein Verein, der sich unter anderem mit Tiny Häusern beschäftigt, Tamara Agler von der nestbau AG aus Tübingen, eine Aktiengesellschaft, für gemeinwohlorientierte Wohnimmobilien und Elisabeth Janthur des Mehrgenerationen- Wohnquartiers StadtWerk, Herrenberg. Im Zentrum der Diskussion standen folgende Fragen: Welchen Stellenwert nimmt Wohnen heute und zukünftig in der Gesellschaft ein? Und wie drücken sich diese in der Praxis aus? Wo liegt die Wechselwirkung zwischen Wohnen und Stadt, zwischen Privat und Öffentlich, zwischen Individualität und Gemeinschaft?
Den Abschluss der Aktionswoche bildete ein gemeinsamer Spaziergang zu verschiedenen Parklets in Stuttgart und insbesondere der Besuch des Casa Schützenplatz, Stuttgarts einzigem Parklet welches nach der Aktion 2016 von einer Bürgerinitative übernommen und seitdem pro-aktiv weiter geführt wird.
Adapter Stuttgart
Die Initiative Adapter beschäftigt sich mit den Fragen, wie wir in Zukunft in der Stadt wohnen wollen und wo es Orte gibt um sich einzubringen und mitzugestalten. Vor dem Hintergrund knapp werdender Wohnungen aktiviert ADAPTER temporär leerstehende Raumressourcen um neue Formen des Wohnens experimentell zu erproben und erforschen. Dabei soll nicht nur Wohnraum geschaffen, sondern auch die vielschichtigen sozialen Dimensionen des Wohnens untersucht und neue Wege des ‚Wohnens mit der Stadt‘ aufgezeigt werden. Unter aktiver Beteiligung von Interessierten, Nutzern und Eigentümern erarbeiten wir Konzepte, um aus Leerstand einen Möglichkeitsraum für Bewohner und Nachbarschaft zu machen und vor Ort Entwicklungsprozesse zu unterstützen und voranzutreiben. So auch jetzt.
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September 2019 UL on Tour
Zu Gast bei der Sommerblume in FriedrichshafenDie Blaue Blume als Plattform für Stadtentwicklung der Vielen
Die Blaue Blume bot während der Sommerblume vom 02.09. - 08.09.2019 eine Woche lang, und darüber hinaus, eine Plattform rund um die Frage, wie sich Stadt und Stadtentwicklung aus der Zivilgesellschaft heraus organisieren und mitgestalten lässt. Diese Frage ist insbesondere vor der anstehenden Entwicklung des Gebietes Fallenbrunnen, welches momentan viele kreative Freiräume bietet, die jedoch mit der anstehende Entwicklung wegzufallen drohen entsprechend aktuell.Die Blaue Blume als Plattform für Stadtentwicklung der VielenDie Blaue Blume bot während der Sommerblume vom 02.09. – 08.09.2019 eine Woche lang, und darüber hinaus, eine Plattform rund um die Frage, wie sich Stadt und Stadtentwicklung aus der Zivilgesellschaft heraus organisieren und mitgestalten lässt. Diese Frage ist insbesondere vor der anstehenden Entwicklung des Gebietes Fallenbrunnen, welches momentan viele kreative Freiräume bietet, die jedoch mit der anstehende Entwicklung wegzufallen drohen entsprechend aktuell.
So wurde im Rahmen des Workshops mit dem Titel “Zukunft Fallenbrunnen”, mit unterschiedlichen Nutzer*innen, Initiativen, interessierten Bürger*innen und Gemeinderät*innen an der Frage nach der Zukunfts des Fallenbrunnen ohne Verdrängung und Zerstörung von Freiräumen gearbeitet. Dafür gab es zu Beginn Inspiration von Modellprojekten aus Berlin und Lörrach, die jeweils partizipativ versuchen vorhandene Nutzer*innen und die Zivilgesellschaft und deren Bedürfnisse in die Planung und den Entscheidungsprozesse mit einzubinden.
Der Workshop zu “Rechtlichen Spielräumen im öffentlichen Raum”, durchgeführt von Iver Ohm vom Hidden Institute aus Berlin beschäftigte sich mit politischen Aktionsformen und Möglichkeiten der Einflußnahme und wurde direkt auf die strategische Weiterentwicklung der Blauen Blume e.V. vor dem Hintergrund des Fallenbrunnnen Prozesses angewendet.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung stellte Prof. Karen van den Berg, Kunsthistorikerin und Ausstellungsmacherin unter dem Titel “Doing Cities” weltweite Spielarten der urbanen Aneignung vor. Dabei wurde v.a. deutlich, dass Spielorte der räumlichen Aneignungen stärker variieren, als die Frage nach urbanen Aneignungen zunächst suggeriert. Dabei erinnerte sie an das klassische Beispiel Detroit und die Versuche der zurückgebliebenen Bewohner*innen ihre Stadt wieder lebenswert zu gestalten und v.a. auch die Basisversorgung zu gewährleisten. Gleichzeitig zeigte sie Beispiele außerhalb westlicher/westeuropäischer Städte und v.a. auch Raumaneignungen, die nicht ausschließlich im urbanen Kontext stattfanden.
Anschließend stellten Mitglieder der Urbanen Liga ihre Projekte vor (Niehler Freiheit, Raumstation Weimar/Wien/Berlin, Penthaus (Berlin), Die Blaue Blume e.V.).
In den Diskussionen wurde deutlich, dass v.a. das Setting in dem die Aneignungen stattfinden und die Motivation für diese ausschlaggebend für die Art der Aneignung sind. Allerdings wurde auch argumentiert, dass Friedrichshafen eben nicht Berlin sei. Oder eben der ländliche Raum keine Großstadt. Während also die Beispiele von Karen van den Berg gezeigt haben, dass es durchaus sehr unterschiedlich Umgebungen von Aneignungen gibt, sind die Beispiele aus deutschen Großstädten für die Häfler*innen zwar spannend und inspirierend, wirken jedoch für Friedrichshafen nicht umsetzbar. Abschließend lässt sich beobachten, dass, egal ob Stadt oder ländlicher Raum ein großes Bedürfnis nach Aneignung besteht, diese aber immer aus den Menschen heraus an und für einen spezifischen Ort entstehen muss.
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September 2019 Ko-Forschung
Urbane Liga in Görlitz: Mitgestaltung fördern, nur wie?Podiumsdiskussion und Ausstellung: Kann ein Mehr an Mitgestaltung Perspektivlosigkeit und Abwanderung junger Menschen verhindern? Das A-Team hostete die Urbane Liga in Görlitz vom 16. bis 18. August 2019 im Rahmen des12. Fokus Festivals, einem Stadtteilfest der Jugend- und Soziokultur. Neben der Urbanen Liga-Ausstellung, die zentral auf dem Rabryka-Areal in der Rubrik “engagiertes Görlitz” zusammen mit Initiativen, wie dem Bürgerrat Innenstadt-West, dem Meetingpoint Music Messiaen e.V. und dem Jugendring Oberlausitz präsentiert wurde, nutze das A-Team den Anlass, um im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Kultur, Verwaltung und Politik die Frage zu diskutieren, ob ein Mehr an Mitgestaltung Perspektivlosigkeit und Abwanderung junger Menschen verhindern kann.PODIUMSDISKUSSION
Auf dem Podium vertreten waren Jacqueline Modes (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), Lorenz Kallenbach (kfuenf, Gründungslabor ahoj), Lucie Hamecke (Grüne Jugend Sachsen), Tristan Biere (stadtstattstrand – Kreativer Umgang mit urbanem Raum, Berlin), Artur Meier (MOIN, Görlitz / Urbane Liga) und Andrea Gaede (stellvertretende Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes Soziokultur, Dresden).
Insbesondere das Thema der Mitgestaltung ist in strukturschwachen Regionen wie der Oberlausitz essentiell: Abwanderung, Rechtsradikalismus, Gleichgültigkeit sind nur einige der Probleme die Stadtmachern hier begegnen. Was es hier gibt sind Initiativen, die nicht meckern: Best-Practice-Beispiele, wie das Kühlhaus oder die Rabryka, zeigen, was in der Stadt möglich ist. Andererseits wurde in der Diskussion auch erläutert, dass sich solche Beispiele nicht duplizieren lassen und es einen Umgang auf Augenhöhe zwischen Initiatoren und Entscheidern bedarf.
ZITATE AUS DER PODIUMSDISKUSSION
“Die Frage ist: wenn ich aus einem Ort, wie Görlitz komme, wie geht es dann hier weiter, wenn ich hier Stadt gestalten möchte? Ich finde es spannend darüber nachzudenken, ob es sich lohnt aus solchen Projekten heraus in eine Gründung zu gehen. Dafür braucht es Raum und Unterstützung, damit nachhaltige, gemeinwohlorientierte Gründung möglich wird.“ — Lorenz Kallenbach (kfuenf, Gründungslabor ahoj)
„Wir setzen uns dafür ein, dass die Mitwirkung nicht nur auf dem Papier steht, sondern in Initiativen und Projekten in die Tat umgesetzt wird. Wir haben Kommunen durch Modellprojekte, wie beispielsweise das „Jugend.Stadt.Labor“ unterstützt, um diese Aufgabe erfolgreich mit Förderung anzugehen. Vor allem im strukturschwachen Raum kann Verwaltung nicht alles und braucht Know-How und Förderung in Fragen Mitgestaltung.“ — Jacqueline Modes (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat)
„Wir haben die „Wir kündigen“-Kampagne gestartet, um auf eine Schieflage aufmerksam zu machen: Durch den demografischen Wandel fehlt der Jugend das nötige Stimmgewicht, dass sie braucht, um auf Augenhöhe mitgestalten zu können. Generationengerechtigkeit ist ein riesiges Thema, das nicht bei Stadt aufhört, sondern auch bei Ökologie und Ökonomie schlussendlich den kommenden Generationen auf die Füße fällt. Die Absenkung des Wahlalters ist für uns ein wichtiger Schritt, um diese Schieflage anzugehen.“ — Lucie Hamecke (Grüne Jugend Sachsen)
„Wenn es darum geht sinnvolle und nachhaltige Kooperationsstrukturen zwischen Macher*innen und Verwaltung zu etablieren, muss man lokal anfangen, lokal ins Gespräch kommen, vor Ort Partner suchen und Netzwerke aufbauen. Was wir gelernt haben: Man kann erfolgreiche Projekte schwer duplizieren, was es dafür braucht, ist aber Kommunikation auf Augenhöhe und Beharrungsvermögen auf allen Seiten.“ — Andrea Gaede (stellvertretende Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes Soziokultur, Dresden)
INTERAKTIVE AUSSTELLUNGSELEMENTE
In Vorbereitung auf das Fokus Festival entstanden zwei zusätzliche interaktive Elemente: das “Netzwerkbrett” und der “Stadtmacher Kummerkasten”. Die beiden interaktiven Formate halfen ein Stimmungsbild über MItgestaltungsmöglichkeiten aus Sicht der Besuchern des Stadtteilfestes zu zeichnen, sowie Ideen und Frustmomente junger Stadtmacher zu sammeln. Insbesondere das “Netzwerkbrett” wurde dank des spielerischen Charakters von den Besuchern des Festivals gut angenommen. Aus den vielen Fäden, die über das Nagelbrett gewickelt wurden, um verschiedene Fragen zu beantworten, entstand ein Netz aus individuellen Pfaden aus den gewählten Antwortmöglichkeiten.
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August 2019 UL on Tour
Credit exhibit, HamburgCredit Exhibit - Ausstellung für Stadt und Raum in Hamburg UL x credit exhibit
Um ihre Aktionen, Projekte und Ansätze zu gemeinwohlorientierter und nutzer*innengetragenen Stadtentwicklung zu präsentieren, war die Urbane Liga Ende Juli bei der credit exhibit in Hamburg zu Gast. Die credit exhibit ist ein viertägiges Ausstellungsformat zu Stadt und Raum, das in diesem Jahr zum 7. Mal stattfand und in den Hamburger Architektursommer eingebettet war. Junge Architekt*innen, Stadtplaner*innen und Künstler*innen machten ihre Projekte und Ideen der Öffentlichkeit zugänglich. Sie zeigten auf, was im letzten Jahr in der Stadt passiert, gedacht, geplant, entwickelt, gebaut, inszeniert, dokumentiert und geforscht wurde. In der ehemaligen Probebühne des Thalia Theaters bildeten Fotografien, Entwürfe, Zeichnungen, Modelle und Skulpturen, die vertikale und horizontale Bauzäune säumten, im Zusammenspiel ein diskursives Format.
Die Urbane Liga zeigte in diesem Rahmen verschiedene Kurzfilme, die Einblicke in die Projekte der Teilnehmer*innen gaben. Zudem diente eine Mini-Ausstellung mit den Kerninhalten der Urbanen Liga der weiteren Information zu den Themen, mit welchen sich das Bündnis aktuell beschäftigt. Bestandteil waren außerdem interaktive Elemente, bei denen die über 500 Besucher*innen eingeladen waren, ihre Meinungen und Ideen zu zentralen Fragen der Urbanen Liga abzugeben. So konnte die Urbane Liga bei der credit exhibit einerseits ihre Ideen und Visionen von kollaborativer Stadtproduktion präsentieren und hierfür werben, andererseits Impulse geben und erhalten, Diskussionsräume öffnen sowie Meinungs- und Stimmungsbilder einfangen.
CREDIT EXHIBIT 2019
Die credit exhibit ist ein Ausstellungsformat, das dieses Jahr zum siebten mal ihre Tore öffnet. Die credit ist ein Ort, an dem Hamburg sich zur Diskussion stellt. Die credit ist ein Raum, in dem junge Architekt:innen, Stadtplaner:innen, Künstler:innen ihre Projekte der Öffentlichkeit zugänglichen machen. Die credit ist ein Event, das Menschen zusammen bringt
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Juli 2019 UL on Tour
Raumkon Dresden >> Zukunftsschutzgebiete StadtraumDas erste Format Urbane Liga on Tour führt uns unter Leitung von Julia Klink und Lena Maaß zur Raumkonferenz nach Dresden, wo wir mit gleich vier Veranstaltungen mit dabei waren. Zukunftsschutzgebiete Stadtraum
Die Urbane Liga zu Gast in Dresden.Von Julia Klink und Lena Maaß
Vom 17. bis 24.06.2019 fand in Dresden die Raumkonferenz zum Thema “Zukunftsschutzgebiet Stadtraum” statt. Auf Einladung des Konglomerat e.V. nutzte die Urbane Liga Im Rahmen von “Urbane Liga on Tour” diese Veranstaltung als Präsentations-, Austausch- und Netzwerkplattform, um die bisher erarbeiteten Ideen, Werkzeuge und Visionen zu präsentieren. Hierfür wurde ganz nach dem Verständnis der Urbanen Liga von “Stadt machen” ein öffentlicher Platz in der Stadt bespielt und temporär gestaltet, sodass ein niedrigschwelliger Begegnungsort entstand, der zum Mitmachen, Kennenlernen und Austausch zwischen Interessierten und der Urbanen Liga anregte.
Hierfür lud die Urbane Liga am Nachmittag zu einem Bauworkshop auf den Neustädter Markt, um gemeinsam aus recycelten Umzugskartons mobile Konferenzhocker zu bauen, die individuell gestaltet werden konnten und gleichzeitig Sitzmöglichkeiten für die anschließende Eröffnungsveranstaltung und weitere Veranstaltungen der Raumkonferenz schafften.
Die Eröffnung fand ebenfalls am Neustädter Markt statt und die Vertreter*innen der Urbanen Liga nutzten die Bühne, um im Rahmen eines moderierten Gesprächs die Urbane Liga vorzustellen sowie mit wichtigen Akteur*innen über die Relevanz junger Stadtmacher*innen zu sprechen. Die Moderation übernahmen Julia Klink und Lena Maaß, ebenfalls Mitglieder der Urbane Liga. Gesprächspartner*innen waren Stephanie Haury vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Laura Bruns vom betreuenden Team stadtstattstrand sowie zwei Mitglieder der Urbanen Liga: Elif Kälberer (Adapter Stuttgart) und Henrik Vervoorts (Forschungsprojekt Tiny Houses), die am Beispiel ihrer Projekte erläuterten, welchen Mehrwert die Urbane Liga als Netzwerk und Plattform für Wissensaustausch dazu beitragen kann, baurechtliche Hürden zu überwinden. Die Projekte der jungen Stadtmacher*innen sind – wie Laura Bruns erklärt – unglaublich vielseitig und weisen hohes Potential auf, sodass sie die Aufgabe, die Projekte zusammenzubringen als sehr bereichernd empfindet. Wie Stephanie Haury erläuterte, ist nicht nur die interne Kommunikation bei der Urbanen Liga von Bedeutung, denn gleichzeitig setzt die Urbane Liga auf hohem Niveau neue Impulse für das Bundesministerium und wird in ihrer Beratungsfunktion sehr ernst genommen und wertgeschätzt. Sie glaubt fest daran, dass die Urbane Liga weitere spannende Ergebnisse erarbeitet, welche die Mitwirkung im eigenen Lebensumfeld sowie die Stärkung und Entwicklung kooperativer Strukturen zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung fördern kann.
Im Anschluss an den Talk wurde die Ausstellung der Urbanen Liga eröffnet, die Besucher*innen konnten durch die verschiedenen Projekte und Visionen der jungen Stadtmacher*innen wandern. Zeitgleich lud die Urbane Liga zum Aperò – mit einem spritzigen Feierabendgetränk konnte angestoßen, die Ausstellung besucht und weiter genetzwerkt werden. Bei Musik, Snacks und einem Buffet mit geretteten Lebensmitteln von der Dresdner Initiative “Zur Tonne e.V.” wurde gebaut, informiert, gequatscht, gespielt, gelacht, künstlerisch interveniert und zusammengesessen.
Abgerundet wurde der Abend durch einen Kurzfilmabend, der kurzerhand aufgrund des schönen Wetters nach draußen verlegt wurde: von verschiedenen Projekten der Urbanen Liga flimmerten Kurzfilme über die Leinwand und konnten den Besucher*innen weitere Einblicke in die Arbeit der jungen Stadtmacher*innen geben.
Danke an die Organisator*innen vom Konglomerat e.V. für eine turbulente, diskursive und spannende Woche. Dresden, wir kommen gerne wieder!
Website der #raumkon: https://www.stadtraum.jetzt
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Juni 2019 Denklabor N°3
Zugang und Verstetigung von FlächenBeim dritten Denklabor Ende Mai 2019 im ZK/U Berlin stand das Thema Zugang zu bzw. Nutzungsverstetigung auf Flächen im Mittelpunkt. “Wie schaffen wir es, Zugänge zu un(-ter)genutzten Flächen und Räumen zu ermöglichen, um diese zeitlich flexibel und auf kreative Art und Weise zu nutzen?”
Das dritte Denklabor der Urbanen Liga fand vom 18. bis 20. Mai 2019 im Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) in Berlin statt und beschäftigte sich mit den Thema Zugang zu bzw. Nutzungsverstetigung auf Flächen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung. Denn während staatliches Handeln in der Stadtentwicklung auf die Erfüllung bestimmter Ziele ausgerichtet ist, besteht das Hauptcharakteristikum des informellen und des zivilgesellschaftlichen Handelns gerade in seiner Entstehung aus individuellen Wünschen und Zielen (vgl.: Willinger, Stephan: Neue RaumagentInnen und die Rolle des informellen in der Stadtentwicklung. In: Entstehungsorte schaffen. Zwischenzeitzentrale Bremen (zzz) (Hg.), Jovis Verlag, Berlin 2017. S. 71).
Eine wichtige Voraussetzung für die Schaffung von dringend benötigten bezahlbaren Wohn- und Gewerberäumen, sowie von Raum für soziale Infrastrukturen ist die Verfügbarkeit von Flächen. Auch bei der Entwicklung von sozio-kulturellen Nutzungen, wie sie durch die Teilnehmenden der Urbanen Liga eindrucksvoll im Alltag praktiziert werden, stellen unklare Eigentumsverhältnisse, ein hoher Genehmigungs- bzw. Verwaltungsaufwand in den Behörden, anspruchsvolle Renditeerwartungen der Eigentümer oder die Furcht vor sich verstetigenden Zwischennutzungen große Hürden dar. Doch gerade einfache Zugangsarten und eine geregelte Nutzung sind wichtige Indikatoren für die Entstehung neuer Projekte.
Bereits im Rahmen des 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, welcher vom 14. – 16. September 2018 in Frankfurt am Main stattfand, wurden mögliche Lösungsansätze diskutiert. Die Urbane Liga sieht in einer wertschätzenden und unterstützenden Haltung von Verwaltung, Eigentümern und Politik eine der Grundlagen für kreative Freiraumnutzungen. Dazu müsste dem Thema jedoch eine höhere Relevanz von Seiten der Politik eingeräumt werden und Verwaltungen zukünftig stärker als Partner und Vermittler auftreten. Eine weitere Möglichkeit, zivilgesellschaftliche Initiativen zu fördern, könnte aus Sicht der Urbanen Liga in einer direkten Bereitstellung von Flächen für Stadtmacher durch die Kommune liegen.
Flächenzugang
Aufbauend auf diesen Ansätzen hinterfragt das dritte Denklabor die Rahmenbedingungen und Entscheidungsfindungsprozesse innerhalb der unterschiedlichen Gremien auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Zusätzlich soll eine Kartierung möglicher Flächenbedarfe die Nutzungsvielfalt von kreativen Freiraumnutzungen aufzeigen.
Der Fokus des Denklabors liegt auf kurz- und mittelfristigen sozio-kulturellen Stadtraumnutzungen und der Frage nach vereinfachten Zugangsmodalitäten. Dabei hilft der zeitliche Fokus als Ausgangspunkt bei der Bestimmung der Flächennutzung bzw. der Zugangsmöglichkeiten:
Gäste und Inputs in DL#3:
- Sonja Rosenthal vom Gemeinschaftsgarten Himmelbeet berichtet über die politische Arbeit von Initiativen
- Ricarda Pätzold vom Deutschen Institut für Urbanistik spricht über die Bodenfrage
- Lena Maaß spricht über das Projekt „Model Space“, welches sich für einen Berliner Flächenkataster einsetzt
- Christiana Weiß spricht über Adapter Stuttgart, eine Initiative, die sich für Wohnen im Gewerbeleerstand stark macht
Ideenskizzen für den Zugang und die Verstetigung von Flächen für sozio-kulturelle Pioniernutzungen.
Im gemeinsamen Termin mit Anne Katrin Bohle, der neuen Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und ihrer Abteilungsleiterin Frau Monika Thomas präsentierten und diskutierten die Teilnehmenden der Urbanen Liga die drei im Denklabor#3 entwickelten Ideen und Werkzeugskizzen zu Zugang und Verstetigung von Flächen für Pioniernutzungen.
- Einsicht ins Grundbuch: Kriterienkatalog für berechtigtes Interesse
- Bundesweites Programm zur Förderung zivilgesellschaftlicher Freiräume durch Kommunen
- Handbuch kooperative Verwaltung & Fortbildung für Kommunalverwaltungen im Bereich Bottom-Up Strategien.
Off-Site-Visit: Himmelbeet
Urbanes Grün in Berlin wird momentan im Spannungsfeld der vielen befristeten Nutzungen für urbane Gärten von derzeit 182 Garteninitiativen, der Entwicklung der Berliner Charta für Stadtgrün, wie sie momentan von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erarbeitet wird und den Forderungen für eine dauerhafte Sicherung der Urbanen Gärten aus dem Netzwerk Urbane Gärten diskutiert. Ausgangslage ist dabei die Koalitionsvereinbarung des Berliner Senats vom Februar 2018. Sonja Rosenthal vom Gartenprojekt Himmelbeet im Wedding erklärt uns anhand dieses bedrohten Berliner Gartens die Zusammenhänge, berichtet von ihrer Arbeit im Netzwerk Urbane Gärten und dem Dauergartenvertrag von Berlin. Bei einem gemeinsamen Gartendinner aus frisch geerntetem Gemüse lassen wir den Abend ausklingen.
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Dokumentation Denklabor N°3
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März 2019 Ko-Forschung
Prozessuales BaurechtDie "Jurbanisten" treffen sich erstmals im Haus der Statistik, um über ein Rechtsinstrument für ein gemeinwohlorientiertes Baurecht zu beraten. Die unbefristete Befreiung – Erstes Ko-Forschungstreffen der Baurechtsgruppe „Die Jurbanisten“ am 24.02.2019 im Haus der Statistik.
Ende Februar haben die “Jurbanisten” im Rahmen der Ko-Forschung der Urbanen Liga erstmalig in der Werkstatt des Haus der Statistik getagt. Gegenstand, der durch das Ko-Budget-Verfahren finanzierten Zusammenkunft, war es die Möglichkeiten eines gemeinwohlorientierten Baurechts für soziokulturelle Projekte in ganz Deutschland auszuloten.
Im lichtdurchfluteten Pavillon wurden am Vormittag Präsentationen gehalten und vorbereitete Kurzinputs gegeben, um einer gemeinsamen Definition des Gemeinwohl-Begriffs näher zu kommen. Nach einer interventionistischen Mittagspause im Straßenraum Berlins, wurde ein prototypischer Verlauf eines gemeinwohlorientierten Projekts von der Idee bis zu einer potenziellen Verstetigung erarbeitet. In Einzelarbeit wurden erste Modelle skizziert. Daraus konnte anschließend ein in 5-Phasen aufgebautes Rechtsinstrument konstruiert werden. Diesem Phasen-Plan liegt ein rekursiver Prozess der Gemeinwohl-Prüfung zu Grunde. Ziel ist die Entwicklung eines Rechtsinstruments für gemeinwohlorientierte Pioniernutzungen.
Arbeitsschritte zur Entwicklung eines Instruments mit dem Arbeitstitel “Gemeinwohlorientiertes Baurecht”, zur Überprüfung der Gemeinwohlorientierung soziokultureller Projekte:
- Gemeinwohlprüfungsverfahren entlang verschiedener Nutzungsdauer (kurz, mittel, langfristig)
- Definition von Prozessstufen für ein baurechtliches Genehmigungsverfahren
Der 4-Schritte-Plan der Jurbanisten:
- Denklabor#3: Zeit nutzen, um an den Kriterien weiter zu arbeiten und Fragebogen für Leitfadeninterviews mit Experten zu entwickeln
- #Raumkon Dresden: Testing durch Vorstellung der Gemeinwohlkriterien und Diskussion mit Publikum
- NSP-Kongress Stuttgart: Diskussionsrunde zur Skizze für prozessuales Genehmigungsverfahren
- Denklabor#4: Finales Schärfen des Instruments und Prozesses gemeinwohlorientiertes Baurecht
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Erster Entwurf der Grafik zum prozessualen Baurecht
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März 2019 Ko-Forschung
Die Ko-Forschung der Urbanen Liga >> Bausteine eines dezentralen ReallaborsDie Urbane Liga erhält weitere Mittel um die Ergebnisse aus den Denklaboren in einer Ko-Forschung zu vertiefen. Mit der Ko-Forschung schafft das BBSR einen institutionellen Förderrahmen für eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung, Vertiefung und Verbreitung der Themen aus den Denklaboren des Jahrgangs 2018/2019 der Urbanen Liga. Das Projekt der Ko-Forschung der Urbanen Liga verfolgt das Ziel, Arbeitshilfen und Werkzeuge für die Arbeit der Urbanen Liga und anderer junger Stadtakteure zu entwickeln und diese möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.Durch die Verfügbarkeit eines selbstverwalteten Budgets zur Ausarbeitung der Ansätze und Ideen wird das Wirken junger Erwachsener in Deutschland über die Denklabore hinaus praxisorientiert gestärkt:
bestehende Netzwerke können eigenständig ausgebaut werden, die Mitsprache im öffentlichen Diskurs wird gefördert und die Teilnehmenden der Urbanen Liga entwickeln sich zu Botschaftern einer jugendgerechten und nutzergetragenen Stadtentwicklung.
Dabei sind die Teilnehmenden selbst nicht nur Forscher und Praktiker, sondern auch zugleich Experten und Lernende gegenüber ihrem Forschungsgegenstand.