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Die Urbane Liga ist Projektschmiede, Denklabor und Lernplattform für unkonventionelle Beteiligungsformate.
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September 2019 UL on Tour
Zu Gast bei der Sommerblume in FriedrichshafenDie Blaue Blume als Plattform für Stadtentwicklung der Vielen
Die Blaue Blume bot während der Sommerblume vom 02.09. - 08.09.2019 eine Woche lang, und darüber hinaus, eine Plattform rund um die Frage, wie sich Stadt und Stadtentwicklung aus der Zivilgesellschaft heraus organisieren und mitgestalten lässt. Diese Frage ist insbesondere vor der anstehenden Entwicklung des Gebietes Fallenbrunnen, welches momentan viele kreative Freiräume bietet, die jedoch mit der anstehende Entwicklung wegzufallen drohen entsprechend aktuell.Die Blaue Blume als Plattform für Stadtentwicklung der VielenDie Blaue Blume bot während der Sommerblume vom 02.09. – 08.09.2019 eine Woche lang, und darüber hinaus, eine Plattform rund um die Frage, wie sich Stadt und Stadtentwicklung aus der Zivilgesellschaft heraus organisieren und mitgestalten lässt. Diese Frage ist insbesondere vor der anstehenden Entwicklung des Gebietes Fallenbrunnen, welches momentan viele kreative Freiräume bietet, die jedoch mit der anstehende Entwicklung wegzufallen drohen entsprechend aktuell.
So wurde im Rahmen des Workshops mit dem Titel “Zukunft Fallenbrunnen”, mit unterschiedlichen Nutzer*innen, Initiativen, interessierten Bürger*innen und Gemeinderät*innen an der Frage nach der Zukunfts des Fallenbrunnen ohne Verdrängung und Zerstörung von Freiräumen gearbeitet. Dafür gab es zu Beginn Inspiration von Modellprojekten aus Berlin und Lörrach, die jeweils partizipativ versuchen vorhandene Nutzer*innen und die Zivilgesellschaft und deren Bedürfnisse in die Planung und den Entscheidungsprozesse mit einzubinden.
Der Workshop zu “Rechtlichen Spielräumen im öffentlichen Raum”, durchgeführt von Iver Ohm vom Hidden Institute aus Berlin beschäftigte sich mit politischen Aktionsformen und Möglichkeiten der Einflußnahme und wurde direkt auf die strategische Weiterentwicklung der Blauen Blume e.V. vor dem Hintergrund des Fallenbrunnnen Prozesses angewendet.
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung stellte Prof. Karen van den Berg, Kunsthistorikerin und Ausstellungsmacherin unter dem Titel “Doing Cities” weltweite Spielarten der urbanen Aneignung vor. Dabei wurde v.a. deutlich, dass Spielorte der räumlichen Aneignungen stärker variieren, als die Frage nach urbanen Aneignungen zunächst suggeriert. Dabei erinnerte sie an das klassische Beispiel Detroit und die Versuche der zurückgebliebenen Bewohner*innen ihre Stadt wieder lebenswert zu gestalten und v.a. auch die Basisversorgung zu gewährleisten. Gleichzeitig zeigte sie Beispiele außerhalb westlicher/westeuropäischer Städte und v.a. auch Raumaneignungen, die nicht ausschließlich im urbanen Kontext stattfanden.
Anschließend stellten Mitglieder der Urbanen Liga ihre Projekte vor (Niehler Freiheit, Raumstation Weimar/Wien/Berlin, Penthaus (Berlin), Die Blaue Blume e.V.).
In den Diskussionen wurde deutlich, dass v.a. das Setting in dem die Aneignungen stattfinden und die Motivation für diese ausschlaggebend für die Art der Aneignung sind. Allerdings wurde auch argumentiert, dass Friedrichshafen eben nicht Berlin sei. Oder eben der ländliche Raum keine Großstadt. Während also die Beispiele von Karen van den Berg gezeigt haben, dass es durchaus sehr unterschiedlich Umgebungen von Aneignungen gibt, sind die Beispiele aus deutschen Großstädten für die Häfler*innen zwar spannend und inspirierend, wirken jedoch für Friedrichshafen nicht umsetzbar. Abschließend lässt sich beobachten, dass, egal ob Stadt oder ländlicher Raum ein großes Bedürfnis nach Aneignung besteht, diese aber immer aus den Menschen heraus an und für einen spezifischen Ort entstehen muss.
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September 2019 Ko-Forschung
Urbane Liga in Görlitz: Mitgestaltung fördern, nur wie?Podiumsdiskussion und Ausstellung: Kann ein Mehr an Mitgestaltung Perspektivlosigkeit und Abwanderung junger Menschen verhindern? Das A-Team hostete die Urbane Liga in Görlitz vom 16. bis 18. August 2019 im Rahmen des12. Fokus Festivals, einem Stadtteilfest der Jugend- und Soziokultur. Neben der Urbanen Liga-Ausstellung, die zentral auf dem Rabryka-Areal in der Rubrik “engagiertes Görlitz” zusammen mit Initiativen, wie dem Bürgerrat Innenstadt-West, dem Meetingpoint Music Messiaen e.V. und dem Jugendring Oberlausitz präsentiert wurde, nutze das A-Team den Anlass, um im Rahmen einer Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aus Wissenschaft, Kultur, Verwaltung und Politik die Frage zu diskutieren, ob ein Mehr an Mitgestaltung Perspektivlosigkeit und Abwanderung junger Menschen verhindern kann.PODIUMSDISKUSSION
Auf dem Podium vertreten waren Jacqueline Modes (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), Lorenz Kallenbach (kfuenf, Gründungslabor ahoj), Lucie Hamecke (Grüne Jugend Sachsen), Tristan Biere (stadtstattstrand – Kreativer Umgang mit urbanem Raum, Berlin), Artur Meier (MOIN, Görlitz / Urbane Liga) und Andrea Gaede (stellvertretende Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes Soziokultur, Dresden).
Insbesondere das Thema der Mitgestaltung ist in strukturschwachen Regionen wie der Oberlausitz essentiell: Abwanderung, Rechtsradikalismus, Gleichgültigkeit sind nur einige der Probleme die Stadtmachern hier begegnen. Was es hier gibt sind Initiativen, die nicht meckern: Best-Practice-Beispiele, wie das Kühlhaus oder die Rabryka, zeigen, was in der Stadt möglich ist. Andererseits wurde in der Diskussion auch erläutert, dass sich solche Beispiele nicht duplizieren lassen und es einen Umgang auf Augenhöhe zwischen Initiatoren und Entscheidern bedarf.
ZITATE AUS DER PODIUMSDISKUSSION
“Die Frage ist: wenn ich aus einem Ort, wie Görlitz komme, wie geht es dann hier weiter, wenn ich hier Stadt gestalten möchte? Ich finde es spannend darüber nachzudenken, ob es sich lohnt aus solchen Projekten heraus in eine Gründung zu gehen. Dafür braucht es Raum und Unterstützung, damit nachhaltige, gemeinwohlorientierte Gründung möglich wird.“ — Lorenz Kallenbach (kfuenf, Gründungslabor ahoj)
„Wir setzen uns dafür ein, dass die Mitwirkung nicht nur auf dem Papier steht, sondern in Initiativen und Projekten in die Tat umgesetzt wird. Wir haben Kommunen durch Modellprojekte, wie beispielsweise das „Jugend.Stadt.Labor“ unterstützt, um diese Aufgabe erfolgreich mit Förderung anzugehen. Vor allem im strukturschwachen Raum kann Verwaltung nicht alles und braucht Know-How und Förderung in Fragen Mitgestaltung.“ — Jacqueline Modes (Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat)
„Wir haben die „Wir kündigen“-Kampagne gestartet, um auf eine Schieflage aufmerksam zu machen: Durch den demografischen Wandel fehlt der Jugend das nötige Stimmgewicht, dass sie braucht, um auf Augenhöhe mitgestalten zu können. Generationengerechtigkeit ist ein riesiges Thema, das nicht bei Stadt aufhört, sondern auch bei Ökologie und Ökonomie schlussendlich den kommenden Generationen auf die Füße fällt. Die Absenkung des Wahlalters ist für uns ein wichtiger Schritt, um diese Schieflage anzugehen.“ — Lucie Hamecke (Grüne Jugend Sachsen)
„Wenn es darum geht sinnvolle und nachhaltige Kooperationsstrukturen zwischen Macher*innen und Verwaltung zu etablieren, muss man lokal anfangen, lokal ins Gespräch kommen, vor Ort Partner suchen und Netzwerke aufbauen. Was wir gelernt haben: Man kann erfolgreiche Projekte schwer duplizieren, was es dafür braucht, ist aber Kommunikation auf Augenhöhe und Beharrungsvermögen auf allen Seiten.“ — Andrea Gaede (stellvertretende Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes Soziokultur, Dresden)
INTERAKTIVE AUSSTELLUNGSELEMENTE
In Vorbereitung auf das Fokus Festival entstanden zwei zusätzliche interaktive Elemente: das “Netzwerkbrett” und der “Stadtmacher Kummerkasten”. Die beiden interaktiven Formate halfen ein Stimmungsbild über MItgestaltungsmöglichkeiten aus Sicht der Besuchern des Stadtteilfestes zu zeichnen, sowie Ideen und Frustmomente junger Stadtmacher zu sammeln. Insbesondere das “Netzwerkbrett” wurde dank des spielerischen Charakters von den Besuchern des Festivals gut angenommen. Aus den vielen Fäden, die über das Nagelbrett gewickelt wurden, um verschiedene Fragen zu beantworten, entstand ein Netz aus individuellen Pfaden aus den gewählten Antwortmöglichkeiten.
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August 2019 UL on Tour
Credit exhibit, HamburgCredit Exhibit - Ausstellung für Stadt und Raum in Hamburg UL x credit exhibit
Um ihre Aktionen, Projekte und Ansätze zu gemeinwohlorientierter und nutzer*innengetragenen Stadtentwicklung zu präsentieren, war die Urbane Liga Ende Juli bei der credit exhibit in Hamburg zu Gast. Die credit exhibit ist ein viertägiges Ausstellungsformat zu Stadt und Raum, das in diesem Jahr zum 7. Mal stattfand und in den Hamburger Architektursommer eingebettet war. Junge Architekt*innen, Stadtplaner*innen und Künstler*innen machten ihre Projekte und Ideen der Öffentlichkeit zugänglich. Sie zeigten auf, was im letzten Jahr in der Stadt passiert, gedacht, geplant, entwickelt, gebaut, inszeniert, dokumentiert und geforscht wurde. In der ehemaligen Probebühne des Thalia Theaters bildeten Fotografien, Entwürfe, Zeichnungen, Modelle und Skulpturen, die vertikale und horizontale Bauzäune säumten, im Zusammenspiel ein diskursives Format.
Die Urbane Liga zeigte in diesem Rahmen verschiedene Kurzfilme, die Einblicke in die Projekte der Teilnehmer*innen gaben. Zudem diente eine Mini-Ausstellung mit den Kerninhalten der Urbanen Liga der weiteren Information zu den Themen, mit welchen sich das Bündnis aktuell beschäftigt. Bestandteil waren außerdem interaktive Elemente, bei denen die über 500 Besucher*innen eingeladen waren, ihre Meinungen und Ideen zu zentralen Fragen der Urbanen Liga abzugeben. So konnte die Urbane Liga bei der credit exhibit einerseits ihre Ideen und Visionen von kollaborativer Stadtproduktion präsentieren und hierfür werben, andererseits Impulse geben und erhalten, Diskussionsräume öffnen sowie Meinungs- und Stimmungsbilder einfangen.
CREDIT EXHIBIT 2019
Die credit exhibit ist ein Ausstellungsformat, das dieses Jahr zum siebten mal ihre Tore öffnet. Die credit ist ein Ort, an dem Hamburg sich zur Diskussion stellt. Die credit ist ein Raum, in dem junge Architekt:innen, Stadtplaner:innen, Künstler:innen ihre Projekte der Öffentlichkeit zugänglichen machen. Die credit ist ein Event, das Menschen zusammen bringt
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Juli 2019 UL on Tour
Raumkon Dresden >> Zukunftsschutzgebiete StadtraumDas erste Format Urbane Liga on Tour führt uns unter Leitung von Julia Klink und Lena Maaß zur Raumkonferenz nach Dresden, wo wir mit gleich vier Veranstaltungen mit dabei waren. Zukunftsschutzgebiete Stadtraum
Die Urbane Liga zu Gast in Dresden.Von Julia Klink und Lena Maaß
Vom 17. bis 24.06.2019 fand in Dresden die Raumkonferenz zum Thema “Zukunftsschutzgebiet Stadtraum” statt. Auf Einladung des Konglomerat e.V. nutzte die Urbane Liga Im Rahmen von “Urbane Liga on Tour” diese Veranstaltung als Präsentations-, Austausch- und Netzwerkplattform, um die bisher erarbeiteten Ideen, Werkzeuge und Visionen zu präsentieren. Hierfür wurde ganz nach dem Verständnis der Urbanen Liga von “Stadt machen” ein öffentlicher Platz in der Stadt bespielt und temporär gestaltet, sodass ein niedrigschwelliger Begegnungsort entstand, der zum Mitmachen, Kennenlernen und Austausch zwischen Interessierten und der Urbanen Liga anregte.
Hierfür lud die Urbane Liga am Nachmittag zu einem Bauworkshop auf den Neustädter Markt, um gemeinsam aus recycelten Umzugskartons mobile Konferenzhocker zu bauen, die individuell gestaltet werden konnten und gleichzeitig Sitzmöglichkeiten für die anschließende Eröffnungsveranstaltung und weitere Veranstaltungen der Raumkonferenz schafften.
Die Eröffnung fand ebenfalls am Neustädter Markt statt und die Vertreter*innen der Urbanen Liga nutzten die Bühne, um im Rahmen eines moderierten Gesprächs die Urbane Liga vorzustellen sowie mit wichtigen Akteur*innen über die Relevanz junger Stadtmacher*innen zu sprechen. Die Moderation übernahmen Julia Klink und Lena Maaß, ebenfalls Mitglieder der Urbane Liga. Gesprächspartner*innen waren Stephanie Haury vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), Laura Bruns vom betreuenden Team stadtstattstrand sowie zwei Mitglieder der Urbanen Liga: Elif Kälberer (Adapter Stuttgart) und Henrik Vervoorts (Forschungsprojekt Tiny Houses), die am Beispiel ihrer Projekte erläuterten, welchen Mehrwert die Urbane Liga als Netzwerk und Plattform für Wissensaustausch dazu beitragen kann, baurechtliche Hürden zu überwinden. Die Projekte der jungen Stadtmacher*innen sind – wie Laura Bruns erklärt – unglaublich vielseitig und weisen hohes Potential auf, sodass sie die Aufgabe, die Projekte zusammenzubringen als sehr bereichernd empfindet. Wie Stephanie Haury erläuterte, ist nicht nur die interne Kommunikation bei der Urbanen Liga von Bedeutung, denn gleichzeitig setzt die Urbane Liga auf hohem Niveau neue Impulse für das Bundesministerium und wird in ihrer Beratungsfunktion sehr ernst genommen und wertgeschätzt. Sie glaubt fest daran, dass die Urbane Liga weitere spannende Ergebnisse erarbeitet, welche die Mitwirkung im eigenen Lebensumfeld sowie die Stärkung und Entwicklung kooperativer Strukturen zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung fördern kann.
Im Anschluss an den Talk wurde die Ausstellung der Urbanen Liga eröffnet, die Besucher*innen konnten durch die verschiedenen Projekte und Visionen der jungen Stadtmacher*innen wandern. Zeitgleich lud die Urbane Liga zum Aperò – mit einem spritzigen Feierabendgetränk konnte angestoßen, die Ausstellung besucht und weiter genetzwerkt werden. Bei Musik, Snacks und einem Buffet mit geretteten Lebensmitteln von der Dresdner Initiative “Zur Tonne e.V.” wurde gebaut, informiert, gequatscht, gespielt, gelacht, künstlerisch interveniert und zusammengesessen.
Abgerundet wurde der Abend durch einen Kurzfilmabend, der kurzerhand aufgrund des schönen Wetters nach draußen verlegt wurde: von verschiedenen Projekten der Urbanen Liga flimmerten Kurzfilme über die Leinwand und konnten den Besucher*innen weitere Einblicke in die Arbeit der jungen Stadtmacher*innen geben.
Danke an die Organisator*innen vom Konglomerat e.V. für eine turbulente, diskursive und spannende Woche. Dresden, wir kommen gerne wieder!
Website der #raumkon: https://www.stadtraum.jetzt
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Juni 2019 Denklabor N°3
Zugang und Verstetigung von FlächenBeim dritten Denklabor Ende Mai 2019 im ZK/U Berlin stand das Thema Zugang zu bzw. Nutzungsverstetigung auf Flächen im Mittelpunkt. “Wie schaffen wir es, Zugänge zu un(-ter)genutzten Flächen und Räumen zu ermöglichen, um diese zeitlich flexibel und auf kreative Art und Weise zu nutzen?”
Das dritte Denklabor der Urbanen Liga fand vom 18. bis 20. Mai 2019 im Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) in Berlin statt und beschäftigte sich mit den Thema Zugang zu bzw. Nutzungsverstetigung auf Flächen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung. Denn während staatliches Handeln in der Stadtentwicklung auf die Erfüllung bestimmter Ziele ausgerichtet ist, besteht das Hauptcharakteristikum des informellen und des zivilgesellschaftlichen Handelns gerade in seiner Entstehung aus individuellen Wünschen und Zielen (vgl.: Willinger, Stephan: Neue RaumagentInnen und die Rolle des informellen in der Stadtentwicklung. In: Entstehungsorte schaffen. Zwischenzeitzentrale Bremen (zzz) (Hg.), Jovis Verlag, Berlin 2017. S. 71).
Eine wichtige Voraussetzung für die Schaffung von dringend benötigten bezahlbaren Wohn- und Gewerberäumen, sowie von Raum für soziale Infrastrukturen ist die Verfügbarkeit von Flächen. Auch bei der Entwicklung von sozio-kulturellen Nutzungen, wie sie durch die Teilnehmenden der Urbanen Liga eindrucksvoll im Alltag praktiziert werden, stellen unklare Eigentumsverhältnisse, ein hoher Genehmigungs- bzw. Verwaltungsaufwand in den Behörden, anspruchsvolle Renditeerwartungen der Eigentümer oder die Furcht vor sich verstetigenden Zwischennutzungen große Hürden dar. Doch gerade einfache Zugangsarten und eine geregelte Nutzung sind wichtige Indikatoren für die Entstehung neuer Projekte.
Bereits im Rahmen des 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, welcher vom 14. – 16. September 2018 in Frankfurt am Main stattfand, wurden mögliche Lösungsansätze diskutiert. Die Urbane Liga sieht in einer wertschätzenden und unterstützenden Haltung von Verwaltung, Eigentümern und Politik eine der Grundlagen für kreative Freiraumnutzungen. Dazu müsste dem Thema jedoch eine höhere Relevanz von Seiten der Politik eingeräumt werden und Verwaltungen zukünftig stärker als Partner und Vermittler auftreten. Eine weitere Möglichkeit, zivilgesellschaftliche Initiativen zu fördern, könnte aus Sicht der Urbanen Liga in einer direkten Bereitstellung von Flächen für Stadtmacher durch die Kommune liegen.
Flächenzugang
Aufbauend auf diesen Ansätzen hinterfragt das dritte Denklabor die Rahmenbedingungen und Entscheidungsfindungsprozesse innerhalb der unterschiedlichen Gremien auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Zusätzlich soll eine Kartierung möglicher Flächenbedarfe die Nutzungsvielfalt von kreativen Freiraumnutzungen aufzeigen.
Der Fokus des Denklabors liegt auf kurz- und mittelfristigen sozio-kulturellen Stadtraumnutzungen und der Frage nach vereinfachten Zugangsmodalitäten. Dabei hilft der zeitliche Fokus als Ausgangspunkt bei der Bestimmung der Flächennutzung bzw. der Zugangsmöglichkeiten:
Gäste und Inputs in DL#3:
- Sonja Rosenthal vom Gemeinschaftsgarten Himmelbeet berichtet über die politische Arbeit von Initiativen
- Ricarda Pätzold vom Deutschen Institut für Urbanistik spricht über die Bodenfrage
- Lena Maaß spricht über das Projekt „Model Space“, welches sich für einen Berliner Flächenkataster einsetzt
- Christiana Weiß spricht über Adapter Stuttgart, eine Initiative, die sich für Wohnen im Gewerbeleerstand stark macht
Ideenskizzen für den Zugang und die Verstetigung von Flächen für sozio-kulturelle Pioniernutzungen.
Im gemeinsamen Termin mit Anne Katrin Bohle, der neuen Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und ihrer Abteilungsleiterin Frau Monika Thomas präsentierten und diskutierten die Teilnehmenden der Urbanen Liga die drei im Denklabor#3 entwickelten Ideen und Werkzeugskizzen zu Zugang und Verstetigung von Flächen für Pioniernutzungen.
- Einsicht ins Grundbuch: Kriterienkatalog für berechtigtes Interesse
- Bundesweites Programm zur Förderung zivilgesellschaftlicher Freiräume durch Kommunen
- Handbuch kooperative Verwaltung & Fortbildung für Kommunalverwaltungen im Bereich Bottom-Up Strategien.
Off-Site-Visit: Himmelbeet
Urbanes Grün in Berlin wird momentan im Spannungsfeld der vielen befristeten Nutzungen für urbane Gärten von derzeit 182 Garteninitiativen, der Entwicklung der Berliner Charta für Stadtgrün, wie sie momentan von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erarbeitet wird und den Forderungen für eine dauerhafte Sicherung der Urbanen Gärten aus dem Netzwerk Urbane Gärten diskutiert. Ausgangslage ist dabei die Koalitionsvereinbarung des Berliner Senats vom Februar 2018. Sonja Rosenthal vom Gartenprojekt Himmelbeet im Wedding erklärt uns anhand dieses bedrohten Berliner Gartens die Zusammenhänge, berichtet von ihrer Arbeit im Netzwerk Urbane Gärten und dem Dauergartenvertrag von Berlin. Bei einem gemeinsamen Gartendinner aus frisch geerntetem Gemüse lassen wir den Abend ausklingen.
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Dokumentation Denklabor N°3
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März 2019 Ko-Forschung
Prozessuales BaurechtDie "Jurbanisten" treffen sich erstmals im Haus der Statistik, um über ein Rechtsinstrument für ein gemeinwohlorientiertes Baurecht zu beraten. Die unbefristete Befreiung – Erstes Ko-Forschungstreffen der Baurechtsgruppe „Die Jurbanisten“ am 24.02.2019 im Haus der Statistik.
Ende Februar haben die “Jurbanisten” im Rahmen der Ko-Forschung der Urbanen Liga erstmalig in der Werkstatt des Haus der Statistik getagt. Gegenstand, der durch das Ko-Budget-Verfahren finanzierten Zusammenkunft, war es die Möglichkeiten eines gemeinwohlorientierten Baurechts für soziokulturelle Projekte in ganz Deutschland auszuloten.
Im lichtdurchfluteten Pavillon wurden am Vormittag Präsentationen gehalten und vorbereitete Kurzinputs gegeben, um einer gemeinsamen Definition des Gemeinwohl-Begriffs näher zu kommen. Nach einer interventionistischen Mittagspause im Straßenraum Berlins, wurde ein prototypischer Verlauf eines gemeinwohlorientierten Projekts von der Idee bis zu einer potenziellen Verstetigung erarbeitet. In Einzelarbeit wurden erste Modelle skizziert. Daraus konnte anschließend ein in 5-Phasen aufgebautes Rechtsinstrument konstruiert werden. Diesem Phasen-Plan liegt ein rekursiver Prozess der Gemeinwohl-Prüfung zu Grunde. Ziel ist die Entwicklung eines Rechtsinstruments für gemeinwohlorientierte Pioniernutzungen.
Arbeitsschritte zur Entwicklung eines Instruments mit dem Arbeitstitel “Gemeinwohlorientiertes Baurecht”, zur Überprüfung der Gemeinwohlorientierung soziokultureller Projekte:
- Gemeinwohlprüfungsverfahren entlang verschiedener Nutzungsdauer (kurz, mittel, langfristig)
- Definition von Prozessstufen für ein baurechtliches Genehmigungsverfahren
Der 4-Schritte-Plan der Jurbanisten:
- Denklabor#3: Zeit nutzen, um an den Kriterien weiter zu arbeiten und Fragebogen für Leitfadeninterviews mit Experten zu entwickeln
- #Raumkon Dresden: Testing durch Vorstellung der Gemeinwohlkriterien und Diskussion mit Publikum
- NSP-Kongress Stuttgart: Diskussionsrunde zur Skizze für prozessuales Genehmigungsverfahren
- Denklabor#4: Finales Schärfen des Instruments und Prozesses gemeinwohlorientiertes Baurecht
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Erster Entwurf der Grafik zum prozessualen Baurecht
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März 2019 Ko-Forschung
Die Ko-Forschung der Urbanen Liga >> Bausteine eines dezentralen ReallaborsDie Urbane Liga erhält weitere Mittel um die Ergebnisse aus den Denklaboren in einer Ko-Forschung zu vertiefen. Mit der Ko-Forschung schafft das BBSR einen institutionellen Förderrahmen für eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung, Vertiefung und Verbreitung der Themen aus den Denklaboren des Jahrgangs 2018/2019 der Urbanen Liga. Das Projekt der Ko-Forschung der Urbanen Liga verfolgt das Ziel, Arbeitshilfen und Werkzeuge für die Arbeit der Urbanen Liga und anderer junger Stadtakteure zu entwickeln und diese möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.Durch die Verfügbarkeit eines selbstverwalteten Budgets zur Ausarbeitung der Ansätze und Ideen wird das Wirken junger Erwachsener in Deutschland über die Denklabore hinaus praxisorientiert gestärkt:
bestehende Netzwerke können eigenständig ausgebaut werden, die Mitsprache im öffentlichen Diskurs wird gefördert und die Teilnehmenden der Urbanen Liga entwickeln sich zu Botschaftern einer jugendgerechten und nutzergetragenen Stadtentwicklung.
Dabei sind die Teilnehmenden selbst nicht nur Forscher und Praktiker, sondern auch zugleich Experten und Lernende gegenüber ihrem Forschungsgegenstand.
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November 2018 Denklabor N°2
Mitwirkung und MitgestaltungDas zweite Denklabor der Urbanen Liga fand vom 17. bis zum 19. November 2018 im Haus der Statistik in Berlin-Mitte statt. Das zweite Denklabor der Urbanen Liga fand vom 17. bis zum 19. November 2018 im Haus der Statistik in Berlin-Mitte statt. Es widmete sich dem Thema “Mitwirkung und Mitgestaltung” und baute auf den Ergebnissen und Fragestellungen der Auftaktveranstaltung (Juni 2018, CRCLR House, Berlin) und der durchgeführten Diskussionsarena auf dem 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik (September 2018, Frankfurt am Main) auf. Das Thema wurde von der Urbanen Liga selbst als zweites Laborthema gewählt. Die Begrifflichkeiten “Mitwirkung“ und „Mitgestaltung” grenzen sich dabei bewusst von Begriffen wie Partizipation oder Teilhabe ab und lenken so den inhaltlichen Fokus auf Selbstwirksamkeit und koproduktive Ansätze.
Mitwirkung und Mitgestaltung
Dieser Ansatz spiegelt die Praxis der Urbanen Liga, die in ihren Projekten großteils in den oberen Stufen der Beteiligung (vgl. Roger Hart (1992)) angesiedelt sind. Fragen rund um die selbstorganisierte Mitwirkung und Mitgestaltung an Stadtraum und Stadtgesellschaft (genauso wie ihre Erforschung, Vermittlung und Aushandlung) gehören damit zur Alltagspraxis der Ligisten. Das Fokusthema des zweiten Denklabors verweist auch auf eine weitreichende Veränderung der Beteiligungskultur und des demokratischen Verständnisses – weg von einer repräsentativen, hin zu einer direkteren Demokratie. Forderungen bürgerschaftlich Engagierter nach mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung resultieren in gleichem Maße in neuartigen Anforderungen an Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.
Im zweiten Denklabor haben die Teilnehmer darüber nachgedacht, welche politischen, ökonomischen und planerischen Strukturen auf Quartiers-, Bezirks- und Stadtebene nötig sind, um Mitwirkung und Mitgestaltung zu fördern und zu einer kollaborativen Stadtproduktion und Nachbarschaftsentwicklung anzuregen. Dabei ging es um Fragen nach der individuellen Motivation zur Mitwirkung und nach der Gestaltung von Rahmenbedingungen, die geeignet sind, die persönliche Bereitschaft zur Mitwirkung und Mitgestaltung zu erhöhen. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine direktere Mitwirkung und Mitgestaltung wird von der Urbanen Liga als Zukunftsaufgabe einer solidarischen Stadtgesellschaft und innovativeren Stadtpolitik angesehen.
Als Grundlage für die Diskussionen und den Workshop diente die Partizipationsleiter von Sherry Arnstein, die zwischen Nichtbeteiligung, Scheinbeteiligung und Entscheidungsmacht in neun verschiedenen Stufen unterscheidet.
Fragestellungen als Grundlage für das Denklabor:
- Welche innovativen Formate der Mitwirkung und Mitgestaltung gibt es?
- Wie können experimentelle Formate gefördert werden?
- Welche Kooperationsmöglichkeiten mit der Kommunalverwaltung gibt es?
- Welche bürokratischen Hürden gilt es abzubauen?
- Wie kann der Zugang zu Informationen vereinfacht werden?
- Wie lassen sich mehr Menschen zur Mitwirkung im eigenen Lebensumfeld anregen? Welche Mehrwerte entstehen daraus?
- Wie kann auf allen Seiten eine wertschätzende Haltung gegenüber der Mitwirkung und Mitgestaltung erreicht werden?
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Urbane Liga Denklabor N°2
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September 2018 UL on Tour
Die Urbane Liga @ 12. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Frankfurt am MainVom 17. bis 19. September 2018 war die Urbane Liga auf Einladung von Staatssekretär Gunter Adler mit einer Diskussionsveranstaltung und der Wanderausstellung auf dem 12. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Frankfurt am Main vertreten. Beim 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik wurden die Ergebnisse aus dem ersten Denklabor in einer Projektausstellung und im Rahmen einer Konferenz reflektiert. In Diskussionsrunden mit drei kommunalen Vertretern, Cord Soehlke (Baubürgermeister der Universitätsstadt Tübingen), Dr. Heike Kaster-Meurer (Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach) und Thomas Pieper (Sachgebietsleiter Stadterneuerung Dresden), standen folgende Fragestellungen im Fokus:
Wie kann das Mitwirken junger Menschen im eigenen Lebensumfeld gestärkt und bürokratische Hürden abgebaut werden? Wie können neue Zugänge zu ungenutzten Flächen und Räumen geschaffen werden? Wie kann das Baurecht gemeinwohl-orientierte bzw. temporäre Nutzungen fördern?
Im Anschluss eröffnete Staatssekretär Gunther Adler die Projektausstellung der Urbanen Liga mit einem gemeinsamen Rundgang.
Eine ausführliche Dokumentation gibt es hier zum Download.
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Urbane Liga beim 12.NSP
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Juni 2018 Denklabor N°1
AuftaktWelche Fokusthemen der Jahrgang 2018/19 bearbeitet, beschloss die Urbane Liga bei der Auftaktveranstaltung im Juni 2018 im CRCLR House in Berlin-Neukölln. Ziel des ersten Denklabors war es, gemeinsam mit den 30 Ligistinnen und Ligisten die Themen der kommenden drei Arbeitstreffen festzulegen und Staatssekretär Gunther Adler im Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat vorzustellen. Ein ganzes Wochenende lang wurde dazu an möglichen Kernthemen und Fragestellungen gefeilt, diskutiert und sich beratschlagt. Der Termin mit Gunther Adler fand am darauffolgenden Montag statt.
Fokusthemen des Jahrgangs 2018/19
#1 Mitwirkung und Mit-Gestaltung
„Wie schaffen wir es zur Mitwirkung im eigenen Lebensumfeld anzuregen und gleichzeitig bürokratische Hürden abzubauen?“#2 Zugang und Verstetigung von Flächen
„Wie schaffen wir es, Zugänge zu ungenutzten Flächen und Räumen zu ermöglichen, um diese zeitlich flexibel und auf kreative Art und Weise zu nutzen?“#3 Gemeinwohl-orientiertes und temporäres Baurecht
„Wie kann das Baurecht gemeinwohl-orientierte bzw. temporäre Nutzungen fördern?“Jedes Fokusthema wird in einem der weiteren Denklabore vertieft behandelt.
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Urbane Liga Denklabor N°1
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