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Die Urbane Liga ist Projektschmiede, Denklabor und Lernplattform für unkonventionelle Beteiligungsformate.
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Juni 2019 Denklabor N°3
Zugang und Verstetigung von FlächenBeim dritten Denklabor Ende Mai 2019 im ZK/U Berlin stand das Thema Zugang zu bzw. Nutzungsverstetigung auf Flächen im Mittelpunkt. “Wie schaffen wir es, Zugänge zu un(-ter)genutzten Flächen und Räumen zu ermöglichen, um diese zeitlich flexibel und auf kreative Art und Weise zu nutzen?”
Das dritte Denklabor der Urbanen Liga fand vom 18. bis 20. Mai 2019 im Zentrum für Kunst und Urbanistik (ZK/U) in Berlin statt und beschäftigte sich mit den Thema Zugang zu bzw. Nutzungsverstetigung auf Flächen. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung. Denn während staatliches Handeln in der Stadtentwicklung auf die Erfüllung bestimmter Ziele ausgerichtet ist, besteht das Hauptcharakteristikum des informellen und des zivilgesellschaftlichen Handelns gerade in seiner Entstehung aus individuellen Wünschen und Zielen (vgl.: Willinger, Stephan: Neue RaumagentInnen und die Rolle des informellen in der Stadtentwicklung. In: Entstehungsorte schaffen. Zwischenzeitzentrale Bremen (zzz) (Hg.), Jovis Verlag, Berlin 2017. S. 71).
Eine wichtige Voraussetzung für die Schaffung von dringend benötigten bezahlbaren Wohn- und Gewerberäumen, sowie von Raum für soziale Infrastrukturen ist die Verfügbarkeit von Flächen. Auch bei der Entwicklung von sozio-kulturellen Nutzungen, wie sie durch die Teilnehmenden der Urbanen Liga eindrucksvoll im Alltag praktiziert werden, stellen unklare Eigentumsverhältnisse, ein hoher Genehmigungs- bzw. Verwaltungsaufwand in den Behörden, anspruchsvolle Renditeerwartungen der Eigentümer oder die Furcht vor sich verstetigenden Zwischennutzungen große Hürden dar. Doch gerade einfache Zugangsarten und eine geregelte Nutzung sind wichtige Indikatoren für die Entstehung neuer Projekte.
Bereits im Rahmen des 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik, welcher vom 14. – 16. September 2018 in Frankfurt am Main stattfand, wurden mögliche Lösungsansätze diskutiert. Die Urbane Liga sieht in einer wertschätzenden und unterstützenden Haltung von Verwaltung, Eigentümern und Politik eine der Grundlagen für kreative Freiraumnutzungen. Dazu müsste dem Thema jedoch eine höhere Relevanz von Seiten der Politik eingeräumt werden und Verwaltungen zukünftig stärker als Partner und Vermittler auftreten. Eine weitere Möglichkeit, zivilgesellschaftliche Initiativen zu fördern, könnte aus Sicht der Urbanen Liga in einer direkten Bereitstellung von Flächen für Stadtmacher durch die Kommune liegen.
Flächenzugang
Aufbauend auf diesen Ansätzen hinterfragt das dritte Denklabor die Rahmenbedingungen und Entscheidungsfindungsprozesse innerhalb der unterschiedlichen Gremien auf Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Zusätzlich soll eine Kartierung möglicher Flächenbedarfe die Nutzungsvielfalt von kreativen Freiraumnutzungen aufzeigen.
Der Fokus des Denklabors liegt auf kurz- und mittelfristigen sozio-kulturellen Stadtraumnutzungen und der Frage nach vereinfachten Zugangsmodalitäten. Dabei hilft der zeitliche Fokus als Ausgangspunkt bei der Bestimmung der Flächennutzung bzw. der Zugangsmöglichkeiten:
Gäste und Inputs in DL#3:
- Sonja Rosenthal vom Gemeinschaftsgarten Himmelbeet berichtet über die politische Arbeit von Initiativen
- Ricarda Pätzold vom Deutschen Institut für Urbanistik spricht über die Bodenfrage
- Lena Maaß spricht über das Projekt „Model Space“, welches sich für einen Berliner Flächenkataster einsetzt
- Christiana Weiß spricht über Adapter Stuttgart, eine Initiative, die sich für Wohnen im Gewerbeleerstand stark macht
Ideenskizzen für den Zugang und die Verstetigung von Flächen für sozio-kulturelle Pioniernutzungen.
Im gemeinsamen Termin mit Anne Katrin Bohle, der neuen Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und ihrer Abteilungsleiterin Frau Monika Thomas präsentierten und diskutierten die Teilnehmenden der Urbanen Liga die drei im Denklabor#3 entwickelten Ideen und Werkzeugskizzen zu Zugang und Verstetigung von Flächen für Pioniernutzungen.
- Einsicht ins Grundbuch: Kriterienkatalog für berechtigtes Interesse
- Bundesweites Programm zur Förderung zivilgesellschaftlicher Freiräume durch Kommunen
- Handbuch kooperative Verwaltung & Fortbildung für Kommunalverwaltungen im Bereich Bottom-Up Strategien.
Off-Site-Visit: Himmelbeet
Urbanes Grün in Berlin wird momentan im Spannungsfeld der vielen befristeten Nutzungen für urbane Gärten von derzeit 182 Garteninitiativen, der Entwicklung der Berliner Charta für Stadtgrün, wie sie momentan von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz erarbeitet wird und den Forderungen für eine dauerhafte Sicherung der Urbanen Gärten aus dem Netzwerk Urbane Gärten diskutiert. Ausgangslage ist dabei die Koalitionsvereinbarung des Berliner Senats vom Februar 2018. Sonja Rosenthal vom Gartenprojekt Himmelbeet im Wedding erklärt uns anhand dieses bedrohten Berliner Gartens die Zusammenhänge, berichtet von ihrer Arbeit im Netzwerk Urbane Gärten und dem Dauergartenvertrag von Berlin. Bei einem gemeinsamen Gartendinner aus frisch geerntetem Gemüse lassen wir den Abend ausklingen.
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Dokumentation Denklabor N°3
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März 2019 Ko-Forschung
Prozessuales BaurechtDie "Jurbanisten" treffen sich erstmals im Haus der Statistik, um über ein Rechtsinstrument für ein gemeinwohlorientiertes Baurecht zu beraten. Die unbefristete Befreiung – Erstes Ko-Forschungstreffen der Baurechtsgruppe „Die Jurbanisten“ am 24.02.2019 im Haus der Statistik.
Ende Februar haben die “Jurbanisten” im Rahmen der Ko-Forschung der Urbanen Liga erstmalig in der Werkstatt des Haus der Statistik getagt. Gegenstand, der durch das Ko-Budget-Verfahren finanzierten Zusammenkunft, war es die Möglichkeiten eines gemeinwohlorientierten Baurechts für soziokulturelle Projekte in ganz Deutschland auszuloten.
Im lichtdurchfluteten Pavillon wurden am Vormittag Präsentationen gehalten und vorbereitete Kurzinputs gegeben, um einer gemeinsamen Definition des Gemeinwohl-Begriffs näher zu kommen. Nach einer interventionistischen Mittagspause im Straßenraum Berlins, wurde ein prototypischer Verlauf eines gemeinwohlorientierten Projekts von der Idee bis zu einer potenziellen Verstetigung erarbeitet. In Einzelarbeit wurden erste Modelle skizziert. Daraus konnte anschließend ein in 5-Phasen aufgebautes Rechtsinstrument konstruiert werden. Diesem Phasen-Plan liegt ein rekursiver Prozess der Gemeinwohl-Prüfung zu Grunde. Ziel ist die Entwicklung eines Rechtsinstruments für gemeinwohlorientierte Pioniernutzungen.
Arbeitsschritte zur Entwicklung eines Instruments mit dem Arbeitstitel “Gemeinwohlorientiertes Baurecht”, zur Überprüfung der Gemeinwohlorientierung soziokultureller Projekte:
- Gemeinwohlprüfungsverfahren entlang verschiedener Nutzungsdauer (kurz, mittel, langfristig)
- Definition von Prozessstufen für ein baurechtliches Genehmigungsverfahren
Der 4-Schritte-Plan der Jurbanisten:
- Denklabor#3: Zeit nutzen, um an den Kriterien weiter zu arbeiten und Fragebogen für Leitfadeninterviews mit Experten zu entwickeln
- #Raumkon Dresden: Testing durch Vorstellung der Gemeinwohlkriterien und Diskussion mit Publikum
- NSP-Kongress Stuttgart: Diskussionsrunde zur Skizze für prozessuales Genehmigungsverfahren
- Denklabor#4: Finales Schärfen des Instruments und Prozesses gemeinwohlorientiertes Baurecht
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Erster Entwurf der Grafik zum prozessualen Baurecht
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März 2019 Ko-Forschung
Die Ko-Forschung der Urbanen Liga >> Bausteine eines dezentralen ReallaborsDie Urbane Liga erhält weitere Mittel um die Ergebnisse aus den Denklaboren in einer Ko-Forschung zu vertiefen. Mit der Ko-Forschung schafft das BBSR einen institutionellen Förderrahmen für eine gemeinschaftliche Weiterentwicklung, Vertiefung und Verbreitung der Themen aus den Denklaboren des Jahrgangs 2018/2019 der Urbanen Liga. Das Projekt der Ko-Forschung der Urbanen Liga verfolgt das Ziel, Arbeitshilfen und Werkzeuge für die Arbeit der Urbanen Liga und anderer junger Stadtakteure zu entwickeln und diese möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen.Durch die Verfügbarkeit eines selbstverwalteten Budgets zur Ausarbeitung der Ansätze und Ideen wird das Wirken junger Erwachsener in Deutschland über die Denklabore hinaus praxisorientiert gestärkt:
bestehende Netzwerke können eigenständig ausgebaut werden, die Mitsprache im öffentlichen Diskurs wird gefördert und die Teilnehmenden der Urbanen Liga entwickeln sich zu Botschaftern einer jugendgerechten und nutzergetragenen Stadtentwicklung.
Dabei sind die Teilnehmenden selbst nicht nur Forscher und Praktiker, sondern auch zugleich Experten und Lernende gegenüber ihrem Forschungsgegenstand.
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November 2018 Denklabor N°2
Mitwirkung und MitgestaltungDas zweite Denklabor der Urbanen Liga fand vom 17. bis zum 19. November 2018 im Haus der Statistik in Berlin-Mitte statt. Das zweite Denklabor der Urbanen Liga fand vom 17. bis zum 19. November 2018 im Haus der Statistik in Berlin-Mitte statt. Es widmete sich dem Thema “Mitwirkung und Mitgestaltung” und baute auf den Ergebnissen und Fragestellungen der Auftaktveranstaltung (Juni 2018, CRCLR House, Berlin) und der durchgeführten Diskussionsarena auf dem 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik (September 2018, Frankfurt am Main) auf. Das Thema wurde von der Urbanen Liga selbst als zweites Laborthema gewählt. Die Begrifflichkeiten “Mitwirkung“ und „Mitgestaltung” grenzen sich dabei bewusst von Begriffen wie Partizipation oder Teilhabe ab und lenken so den inhaltlichen Fokus auf Selbstwirksamkeit und koproduktive Ansätze.
Mitwirkung und Mitgestaltung
Dieser Ansatz spiegelt die Praxis der Urbanen Liga, die in ihren Projekten großteils in den oberen Stufen der Beteiligung (vgl. Roger Hart (1992)) angesiedelt sind. Fragen rund um die selbstorganisierte Mitwirkung und Mitgestaltung an Stadtraum und Stadtgesellschaft (genauso wie ihre Erforschung, Vermittlung und Aushandlung) gehören damit zur Alltagspraxis der Ligisten. Das Fokusthema des zweiten Denklabors verweist auch auf eine weitreichende Veränderung der Beteiligungskultur und des demokratischen Verständnisses – weg von einer repräsentativen, hin zu einer direkteren Demokratie. Forderungen bürgerschaftlich Engagierter nach mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung resultieren in gleichem Maße in neuartigen Anforderungen an Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten.
Im zweiten Denklabor haben die Teilnehmer darüber nachgedacht, welche politischen, ökonomischen und planerischen Strukturen auf Quartiers-, Bezirks- und Stadtebene nötig sind, um Mitwirkung und Mitgestaltung zu fördern und zu einer kollaborativen Stadtproduktion und Nachbarschaftsentwicklung anzuregen. Dabei ging es um Fragen nach der individuellen Motivation zur Mitwirkung und nach der Gestaltung von Rahmenbedingungen, die geeignet sind, die persönliche Bereitschaft zur Mitwirkung und Mitgestaltung zu erhöhen. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für eine direktere Mitwirkung und Mitgestaltung wird von der Urbanen Liga als Zukunftsaufgabe einer solidarischen Stadtgesellschaft und innovativeren Stadtpolitik angesehen.
Als Grundlage für die Diskussionen und den Workshop diente die Partizipationsleiter von Sherry Arnstein, die zwischen Nichtbeteiligung, Scheinbeteiligung und Entscheidungsmacht in neun verschiedenen Stufen unterscheidet.
Fragestellungen als Grundlage für das Denklabor:
- Welche innovativen Formate der Mitwirkung und Mitgestaltung gibt es?
- Wie können experimentelle Formate gefördert werden?
- Welche Kooperationsmöglichkeiten mit der Kommunalverwaltung gibt es?
- Welche bürokratischen Hürden gilt es abzubauen?
- Wie kann der Zugang zu Informationen vereinfacht werden?
- Wie lassen sich mehr Menschen zur Mitwirkung im eigenen Lebensumfeld anregen? Welche Mehrwerte entstehen daraus?
- Wie kann auf allen Seiten eine wertschätzende Haltung gegenüber der Mitwirkung und Mitgestaltung erreicht werden?
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Urbane Liga Denklabor N°2
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September 2018 UL on Tour
Die Urbane Liga @ 12. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Frankfurt am MainVom 17. bis 19. September 2018 war die Urbane Liga auf Einladung von Staatssekretär Gunter Adler mit einer Diskussionsveranstaltung und der Wanderausstellung auf dem 12. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Frankfurt am Main vertreten. Beim 12. Bundeskongress der Nationalen Stadtentwicklungspolitik wurden die Ergebnisse aus dem ersten Denklabor in einer Projektausstellung und im Rahmen einer Konferenz reflektiert. In Diskussionsrunden mit drei kommunalen Vertretern, Cord Soehlke (Baubürgermeister der Universitätsstadt Tübingen), Dr. Heike Kaster-Meurer (Oberbürgermeisterin der Stadt Bad Kreuznach) und Thomas Pieper (Sachgebietsleiter Stadterneuerung Dresden), standen folgende Fragestellungen im Fokus:
Wie kann das Mitwirken junger Menschen im eigenen Lebensumfeld gestärkt und bürokratische Hürden abgebaut werden? Wie können neue Zugänge zu ungenutzten Flächen und Räumen geschaffen werden? Wie kann das Baurecht gemeinwohl-orientierte bzw. temporäre Nutzungen fördern?
Im Anschluss eröffnete Staatssekretär Gunther Adler die Projektausstellung der Urbanen Liga mit einem gemeinsamen Rundgang.
Eine ausführliche Dokumentation gibt es hier zum Download.
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Urbane Liga beim 12.NSP
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Juni 2018 Denklabor N°1
AuftaktWelche Fokusthemen der Jahrgang 2018/19 bearbeitet, beschloss die Urbane Liga bei der Auftaktveranstaltung im Juni 2018 im CRCLR House in Berlin-Neukölln. Ziel des ersten Denklabors war es, gemeinsam mit den 30 Ligistinnen und Ligisten die Themen der kommenden drei Arbeitstreffen festzulegen und Staatssekretär Gunther Adler im Bundesministerium des Inneren für Bau und Heimat vorzustellen. Ein ganzes Wochenende lang wurde dazu an möglichen Kernthemen und Fragestellungen gefeilt, diskutiert und sich beratschlagt. Der Termin mit Gunther Adler fand am darauffolgenden Montag statt.
Fokusthemen des Jahrgangs 2018/19
#1 Mitwirkung und Mit-Gestaltung
„Wie schaffen wir es zur Mitwirkung im eigenen Lebensumfeld anzuregen und gleichzeitig bürokratische Hürden abzubauen?“#2 Zugang und Verstetigung von Flächen
„Wie schaffen wir es, Zugänge zu ungenutzten Flächen und Räumen zu ermöglichen, um diese zeitlich flexibel und auf kreative Art und Weise zu nutzen?“#3 Gemeinwohl-orientiertes und temporäres Baurecht
„Wie kann das Baurecht gemeinwohl-orientierte bzw. temporäre Nutzungen fördern?“Jedes Fokusthema wird in einem der weiteren Denklabore vertieft behandelt.
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Urbane Liga Denklabor N°1
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